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Einsatz der Magic Leap

Interaktiv,Virtual Reality
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Was ist Magic Leap?

Bei Magic Leap handelt es sich um ein US-amerikanisches Unternehmen, welches sich auf Technologien des Mixed Reality (MR) sowie auf Head Mounted Displays (HMD) spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde im Jahr 2010 von Rony Abovitz gegrĂŒndet. Bis zum Jahr 2014 haben Qualcomm, Google, Horowitz sowie Perkins und andere Investoren ungefĂ€hr 540 Millionen US-Dollar in das Unternehmen investiert. Im Jahr 2017 hat sich das Unternehmen ein Patent fĂŒr einen EinkaufsfĂŒhrer in der erweiterten RealitĂ€t gesichert. Das Unternehmen verfĂŒgt ĂŒber mehr als 2 Milliarden US-Dollar Risikokapital und gehört somit zu einem der sehr gut finanzierten Startups weltweit. Im Unternehmen sind ungefĂ€hr 1000 Mitarbeiter beschĂ€ftigt. Seit 2018 wird eine AR-Brille (diese enthĂ€lt einen NVidia Tegra X2-Prozessor) in den USA bei A & T verkauft.


Die AR-Brille Magic Leap One

Diese 2018 von Magic Leap auf den Markt gebrachte AR-Brille Magic Leap One ist ein Wettbewerbsmodell zu der Microsoft Holo Lens.

Das Konzept dieser AR-Brille sieht vor, das von der Benutzerin oder dem Benutzer nur ein Teil des GerĂ€tes auf dem Kopf getragen wird. In der eigentlichen „Lightwear-Brille“ sind nur die Sensoren sowie die Visualisierung enthalten. Der Akku sowie die eigentliche Rechner-Hardware befinden sich im „Lightpack“. Dieses „Lightpack“ wird von den Nutzern an deren Hosentasche angeclipst. Durch die Zweitteilung ist eine komfortablere und lĂ€ngere Nutzung möglich. Ebenfalls kann diese AR-Brille ohne große Anleitung ausprobiert und aufgesetzt werden. Im Unterschied dazu gibt es bei dem Wettbewerbsmodell von Microsoft gerade fĂŒr Einsteiger das Problem, beim Aufsetzen der Brille die richtige Position auf der Nase zu finden. Die Bedienung bei Magic Leap One ist intuitiv. Das GerĂ€t kann leicht bedient werden.

Mit dieser AR-Brille von Magic Leap können sehr interessante Interaktionen durchgefĂŒhrt werden. Hier stehen die Nutzer nicht nur die Blickrichtung und die Position ihrer HĂ€nde als Eingabemöglichkeit zur VerfĂŒgung, sondern weitere 6 Freiheitsgrade (Fachbegriff 6DoF) bei der Bewegung des Controllers, 3 Tasten (davon ist eine die Systemtaste) sowie eine Trackpad. Dadurch wird dann der Controller, je nachdem welche Situation vorhanden ist, durch einen Griff zum Drehen und Bewegen, zu einem Laserpointer oder zu einen Strahlenpistole. Diese Möglichkeiten können mit den Handsteuerungen von HTC Vive, Windows MR oder VR-Systemen verglichen werden.

Was die von der Brille erfassten 3D-Modelle der Umgebung anbelangt, so werden hier Objekte mit einem Durchmesser von ungefÀhr 5 Zentimeter genau angezeigt und erkannt. Auch die Grafiken sowie die Audiowiedergabe sind mit dem Wettbewerb von Microsoft auf Augenhöhe.


Die Funktionsweise in der Praxis

Wenn die Brille eingeschaltet wird, landen Nutzer im HauptmenĂŒ des Systems. Das ist einer im Raum schwebender zweidimensionaler Ring. Die Position im Raum wird von der AR-Brille durch eine Infrarotkamera erfasst. Dadurch ist es zum Beispiel möglich, ein virtuelles Kissen genau zwischen 2 realen auf einem Sofa liegenden Kissen zu platzieren und das virtuelle Kissen befindet sich dann auch nach einigen Minuten noch an der derselben Stelle und verschwindet nicht. Durch den oben bereits erwĂ€hnten 6DoF-Controller der AR-Brille wird das magnetische Tracking verwendet. Dabei muss dann der Z-Trigger durch den Zeigefinger angeklickt werden.


Gewisse EinschrÀnkungen bei Magic Leap One beim Einsatz im industriellen Umfeld

Bei Magic Leap wurde bei der Entwicklung und der Herstellung der AR-Brille stark die Nutzung als Endkunden-GerĂ€t fĂŒr Privatpersonen in den Vordergrund gestellt. Dadurch sind einige Nachteile beim Einsatz der Brille zu Arbeitsplatzzwecken und im industriellen Bereich entstanden.

Die Brille bei Magic Leap One besteht aus einem sperrigen Rahmen. Dadurch wird zum Teil das Sichtfeld erheblich eingeschrĂ€nkt. Ein Teil des Sichtfeldes wird zwar mit virtuellem Inhalt gefĂŒllt, jedoch kann eine solches eingeschrĂ€nktes Sichtfeld im industriellen Bereich gefĂ€hrlich sein. Man kann hier nicht zur Seite und nach oben schauen, ohne dabei den Kopf drehen zu mĂŒssen. Das ist ein Gefahrenpotential.

Wenn man eine Brille trÀgt, benötigt man den Einsatz von Korrekturlinsen in einer StÀrke, die dem Headset gerecht wird. Somit muss dann jedes Mal ein Tausch vorgenommen werden, wenn eine andere Person das Headset benutzt.

Durch den Controller ist es möglich, zwar prĂ€zise und vielseitige Handeingaben vorzunehmen, trotzdem ist eine Hand immer durch den Controller belegt. Dadurch können die HĂ€nde nicht benutzt werden, um an etwas anderen zu arbeiten. Auch das ist in einer industriellen Umgebung sehr schwierig. Ansonsten muss der Controller jedes Mal zur Seite gelegt werden. Der Controller ist magnetisch getrackt. Das stellt zwar fĂŒr einen normalen Haushalt mit OberflĂ€chen aus Kunststoff oder Holz kein Problem darf. In einer industriellen Umgebung mit elektrischen Leitungen, magnetischen GerĂ€ten oder auch MetalloberflĂ€chen wird das Tracking erheblich gestört, weil die dadurch vom Controller erfasste Position massiv wandert, wenn dieser solchen OberflĂ€chenarten zu nahe kommt.

Solche und weitere EinschrĂ€nkungen beim industriellen Einsatz mĂŒssen dann direkt mit dem betrauten Softwarehersteller bzw der Mutlimediaagentur besprochen werden.

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